Gedichte im Islam
Der Gefallene von den Dardanellen

von Mehmet Akif Ersoy übersetzt von Prof. Annemarie Schimmel

Soldat, o, der um dieses Staubs du in den Staub gesunken bist!
Wert wärst du‘s, dass die Ahnenschar vom Himmel steigt) die Stirn dir küsst!
Wie groß bist du! Es rettete dein Blut des wahren Glaubens Kraft -
Die Löwen nur der Badr-Schlacht sind solchen heilgen Ruhms teilhaft.
Wer dir das Grab auch immer grub - wird es dir nicht zu eng, zu klein?
Sagt ich: „In der Geschichte weit begrabt ihn!“ - du passt nicht hinein.
Es reicht auch jenes Buch nicht aus für die von dir erregten Zeiten -
Es können deine Größe nur in sich erfassen Ewigkeiten
Und setzte ich die Kaaba auch an deinem Haupt als Grabstein dir,
Und spürt‘ ich, was mein Geist eingibt, und meißelte in Stein es hier,
Und nähme ich das Himmelszelt mit seiner Sternenfülle ganz,
Dass ich damit - dem Mantel gleich - den blut‘gen Sarg verhülle ganz,
Und wenn mit Wolken dunkelblau dein offnes Grabmal ich bedeckt‘,
Von dort der sieben strahlenden Plejaden Leuchter ausgestreckt,
Wenn ich dir, der in Blut gehüllt, nun unter dieses Leuchters Pracht
Sich hingestreckt - wenn ich dir auch den Mondschein brächte in der Nacht,
Wenn ich als Grabeswächter auch dort wachte, bis der Tag anbricht,
Und jenen Leuchter wiederum am Tage füllt‘ mit Morgenlicht,
Umwänd ich deine Wunden auch mit Abenddämmrungsschleierbahn -
Ich könnte doch nicht sagen, ach, für dich hätt‘ ich etwas getan!

 

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