Gedichte im Islam
Die Gasse

von Fereydun Moschiri übersetzt von Purandocht Prayech

Ohne dich ging ich im Mondschein wieder die Gasse entlang,
Mein ganzes Sein wurde zum Auge, das nach dir verlangt.
Die Freude dich zu sehen schäumte in mir über,
um liebenden Narren wurde ich wieder.
Tief in meiner Seele blüht der Gedanke an dich,
Der Garten voller Erinnerungen lacht, erinnert sich.
Der Duft vieler Erinnerungen greift um sich.
Ich denke an jene Nacht, als wir durch die Gasse gingen,
In ersehnter Einsamkeit wir unsere Flügel schwingen,
Um am Ufer des Baches eine Weile zu verbringen.
Du, das Geheimnis der ganzen Welt in deinen schwarzen Augen,
Ich, gebannt, nur dich anschauend.
Der Himmel ist klar, still die Nacht,
Die Zeit ist heiter, das Schicksal lacht,
Der Mond taucht wie eine Garbe ins Wasser hinein,
Die Zweige strecken sich aus im Mondesschein,
Die Nacht, das Feld, Blume und Stein,
Stimmen gemeinsam in das nächtliche Lied ein.
Du sagtest zu mir, so erinnere ich mich;
Vor dieser Liebe hüte dich,
In dieses Wasser schau eine Weil,
Wasser, der Liebe Spiegel, fließt vorbei.
Du, der sich heute um einen Blick grämt,
Bleib, morgen dein Herz sich mit anderen ergeht.
Um zu vergessen verlass diese Stadt eine Weil.
Ich sagte: mich hüten vor der Liebe, das kann ich nicht,
Mich entfernen von dir, das vermag ich nicht.
Am ersten Tag als mein Herz flehend nach dir verlangte,
Sass ich wie eine Taube auf deines Daches Rande,
Du warfst mich mit Steinen, ich floh nicht, ich blieb.
Wieder sagte ich: du bist der Jäger, ich das Reh,
Ich suche, suche, schließlich in deine Falle ich geh.
Mich hüten vor der Liebe, das kann ich nicht!
Eine Träne fällt vom Zweig,
Die Nachtigall schluchzt, enteilt.
Zitternd eine Träne in deinen Augen wohnt,
Über deine Liebe lacht der Mond.
Nichts hörte ich mehr von dir, so erinnere ich mich,
Im Schosse der Trauer versank ich,
Ich floh nicht, ich blieb.
In dunkler Trauer verging jene Nacht, andere folgten ihr dicht,
Nach dem leidenden Liebenden fragtest du nicht,
Auch in jene Gasse gingest du nicht.
Ich aber ging, ohne dich, wie jedoch war mir zumute!

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