Gedichte im Islam
Die Pilger

aus dem Mesnevi von Dschalaleddin Rumi, übersetzt von Georg Rosen 1849 n.Chr.

Die Pilger, die zur Kaaba ausgegangen,
Wenn endlich sie zum Ziele hingelangen,
Sehn sie ein Haus von Stein, erhaben, heilig,
Von kahlen Talabhängen rings umfangen.
Sie ziehen aus und hoffen Gott zu schauen
Sie suchen viel, umsonst ist ihr Verlangen!
Doch schallt wohl eine Stimme aus dem Tempel,
Wenn dessen wohl eine Stimme aus dem Tempel,
Wenn dessen Schwell' inbrünstig sie umfangen:
„Was betet ihr zu Ton und Stein, ihr Toren?
Das Haus verehrt, nach dem die Reinen rangen!
Des Herzens Haus, das Haus des Wahren, Einen;
O selig, die in diesen Tempel drangen!
Heil denen, die da ruhn wie Schems daheim
Und kosten nicht den Wüstenpfad, den langen!“ -

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