„Ihr Leute des Irak,
hört zu, was ich euch zu sagen habe, und habt keine Eile (mich
anzugreifen), damit ich euch wegen meiner Rechte über euch
ermahne, so dass ich mich bei euch (von jeglicher Schuld)
befreie (indem ich euch die Wahrheit sage). Wenn ihr mir
Gerechtigkeit gewährt, dann werdet ihr dadurch glücklicher
werden. Wenn ihr mir aber keine Gerechtigkeit gewährt, von
euch (als Einzelpersonen), dann einigt euch über eure
Angelegenheit, lasst eure Sache nicht in Sorge sein. Dann
führt gegen mich aus (was ihr vor habt) und säumt nicht.
Mein Beschützer ist Allah, Der das
Buch herabgesandt hat. Und Er beschützt die Rechtschaffenen.’
Dann pries und verherrlichte er Allah
und gedachte Ihm, wie es Ihm geziemt. Er bat um Segen (salawat)
für den Propheten (s.), und für die Engel Allahs und Seine
(anderen) Propheten. Man hörte niemals vor oder nach ihm
jemanden, der rhetorisch gewandter war als er.
Dann sagte er:
„Verfolgt meine Ahnenreihe zurück und
seht, wer ich bin. Dann schaut wieder auf euch und tadelt euch
selbst. Überlegt, ob es gut für euch ist, mich zu töten und
die Ehre meiner weiblichen Familienmitglieder zu
vergewaltigen? Bin ich nicht der Sohn der Tochter eures
Propheten, der Sohn seines Testamentsvollstreckers und seines
Vetters, des ersten Gläubigen, der den Gesandten Allahs in dem
bestätigte, was er von seinem Herrn brachte? War nicht Hamza,
der Herr der Märtyrer, mein Onkel? War denn nicht Dscha´far
al-Tayyar („der Fliegende“), der mit zwei Flügeln in den
Himmel
fliegt, mein Onkel? Sind nicht die Worte des Gesandten Allahs
(s.) zu euch gedrungen über mich und meinen Bruder: ‚Diese
beiden sind die Herren der jungen Männer im Paradies.’?! Ob
ihr nun glaubt, was ich sage - und es ist die Wahrheit - denn
bei Allah, ich habe nie eine Lüge geäußert, seit ich gelernt
hatte, dass Allah diejenigen hasst, die solches tun, oder ob
ihr mich als einen Lügner seht, dann sind unter euch solche,
die wenn ihr sie fragen würdet, euch (es) sagen würden: ‚Fragt
Dschabir ibn ‘Abdillah al-Ansari, Abu Sa´id al-Chudri, Sahl
ibn Sa´d al-Sa´idi, Zaid ibn Arqam und Anas ibn Malik’, sie
würden euch sagen, dass sie diese Worte vom Gesandten Allahs
(s.) über mich und meinen Bruder gehört haben. Ist das nicht
genug (euch daran zu hindern), mein Blut zu vergießen?!“
„Wenn ich recht verstehe, was er
sagt,“ unterbrach Schimr ibn Dhi al-Dschauschan, „dann
diene ich Allah nur am Rande.“
– „Bei Allah,“ erwiderte Habib ibn Muzahir, „ich
sehe, dass du Allah (nur) am äußersten Rande dienst, und ich
bezeuge, dass du das richtig siehst. Du verstehst nicht, was
er sagt, denn Allah hat dein Herz (mit Verstocktheit)
geprägt.“ – „Wenn ihr darüber in Zweifel seid, dann
zweifelt ihr darüber, dass ich der Sohn der Tochter eures
Propheten bin. Bei Allah, unter euch und unter anderen
(Völkern) zwischen Osten und Westen ist kein Sohn eines
Propheten außer mir. Wehe euch! Fordert ihr (denn Rache) für
einen Toten von euch, den ich getötet habe, oder für Eigentum,
das ich (unrechtmäßig) durchgebracht habe, oder Vergeltung für
eine Verletzung (die ich zugefügt habe)?“ Niemand
antwortete. Er rief: „Schabath ibn Rib´i, Hadschar ibn
Abdschar, Qais ibn al-Asch´ath, Yazid ibn al-Harith, habt ihr
mir nicht geschrieben: ‘Die Frucht ist gereift, die Datteln
sind grün geworden, komm zu einer Armee, die für dich
aufgestellt worden ist’?!“ – „Wir wissen nicht, wovon du
sprichst,“ antwortete Qais ibn al-Asch´ath, „vielmehr
solltest du dich der Herrschaft der Söhne deines Onkels
beugen. Sie werden dir nur erweisen, was dir gefällt.“ –
„Nein, bei Allah,“ sagte al-Hussain (a.), „ich werde
ihm nicht die Hand reichen wie ein Gedemütigter, noch werde
ich wie ein (entflohener) Sklave fliehen.“ Dann rief er
aus:
„Und ich nehme meine Zuflucht zu
meinem Herrn und eurem Herrn, auf dass ihr mich nicht steinigt.
Ich
nehme meine Zuflucht bei meinem Herrn und eurem Herrn vor
jedem Hoffärtigen, der nicht an den Tag der Abrechnung glaubt.“
Dann ließ er sein Pferd niederknien und befahl ‘Uqba ibn
Sim´an, es anzubinden.