Wehe Euch, Leute von
Kufa! Weint ihr um unser Leid, die ihr doch mit angesehen
habt, wie die wertvollsten unserer Brüder niedergemetzelt
wurden? Weint ihr um unser Leid?
Eure Tränen nützen nichts. Sie rechtfertigen nicht eure
Tatenlosigkeit, eure Tränen dienen nur euch selbst zu eurer
Selbstrechtfertigung. Mögen die Tränen in euren Augen nie
trocknen. Ihr gleicht den Frauen, die ihr Gespinst nach
getaner Arbeit wieder in Strähnen auflösen.
Der Islam hat euch Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
gebracht, und ihr habt selbst diese Werte wieder aufgegeben.
Ich sehe in euch nichts außer Doppelzüngigkeit, Eigennutz und
Verrat. Aufrichtigkeit sehe ich in euch nicht. Ihr wollt damit
euer Leben retten. Ihr seid die Gleichen, die beim Sieg der
Feinde Freudentränen geweint haben. Und nun, wo ihr uns sehen
könnt, da weint ihr noch einmal, - vergebens.
Ihr habt keine klare Linie, ihr gleicht einer Pflanze,
die im Unrat gedeiht oder einem Stein, der ein Grab schmückt.
Ihr seid ein totes Volk, seelenlos und brackig, - tot
deswegen, weil ihr zu allem bereit seid, um euer Leben zu
erhalten. Gottes Missfallen habt ihr euch zugezogen. Ihr
ließet uns töten und wollt nun um uns weinen?! Es wäre
angebrachter, dass ihr um euch selbst weintet. Denn
diejenigen, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit opfern,
die in dieser Sache sterben, haben ein gutes Ende vor sich. Zu
beweinen sind jene, die auf der anderen Seite stehen. Welch
ein Vergehen habt ihr begangen.
Der Mut, mit dem
Zaynab (a.) in dieser schwierigen Lage das Heldentum ihres
Bruders
Imam Husain (a.) weiterlebte, prägte ein Lebensmotto unter
Muslimen, das besagt: „Leben wie
Zaynab (a.), Sterben wie
Imam Husain (a.)“.