Ich empfehle meinem Sohn:
1. Verbleibe stets bereit der Religion des
Islam zu dienen und bemühe dich bei der Verteidigung der
Wahrheit. Heute ruft die Religion des Islam „Ist dort
jemand, der mir zu Hilfe kommt? Ist dort ein Erretter, der zu
meiner Errettung eilt?“ (Aussage
Imam Husain (a.) zu
Aschura kurz vor seinem
Martyrium). O mein Sohn, in dieser Epoche gibt es nur sehr
wenige, die auf diese Bitte des
Islam eingehen, und möge
ALLAH die wenigen, die es gibt, belohnen.
2. Denke stets tiefsinnig über die
Verse des
Heiligen Quran und folge den sich darin befindenden
Ratschlägen und Handlungsanweisungen. Besuche oft die
Gräber und denke, „wo waren diese
Menschen gestern, was waren sie, wie waren sie, und wo
sind sie heute angelangt?“ Sitze und verwöhne dich nicht
in sinnlosen und nutzlosen Versammlungen. Heutzutage gibt es
wenige Versammlungen, in denen Geschwätz, üble Nachrede und
Lügen nicht präsent sind; vielmehr existieren sie nicht.
Unterlasse die übertriebene Bindung zu dieser Welt.
3. Erhalte eine gute Beziehung zu deinen nahen Verwandten,
da du durch diese Tat Erleuchtung, um gute Taten zu
vollbringen, erhalten wirst und es dir
Segen, eine Erhöhung deines Wohlstands und deiner
Lebensdauer einbringt.
4. Halte dich stets vom Lästern über die
Diener
ALLAHs fern, distanziere dich insbesondere vom Geschwätz
über die
Gelehrten, da es dem Essen totem
Kadaver gleicht.
5. Verbleibe vertieft im Erlernen von religiösem Wissen.
Halte diesen Fluss jeden Tag an und beschäftige dich eifrig
mit dessen unaufhörlichen Verbreitung.
6. O mein Sohn, mache dir die Rezitation der Sura Yasin
nach dem
Morgengebet zur täglichen Gewohnheit. Nach dem
Mittagsgebet rezitiere Sura Naba, nach dem
Nachmittagsgebet [salat-ul-asr] rezitiere Sura Asr, nach
dem
Abendgebet [salat-ul-maghrib] rezitiere Sura Waqia und
nach dem
Nachtgebet [salat-ul-ischa] rezitiere Sura Mulk. In dieser
Gewohnheit liegen erstaunliche Gewinne. Meine Lehrer empfohlen
mir dies und ich habe dessen
Segen mehr als nur einmal erlebt.
7. Rezitiere im
Qunut-Bittgebet beim
Ritualgebet stets das folgende:
„ALLAH
unser, ich flehe dich im Namen
Fatimas, ihrem Vater, ihrem Ehemann, ihrer Söhne und dem
Geheimnis, mit dem sie begraben ist: Überschütte deine
Segenswünsche auf
Muhammad und seiner Nachkommenschaft und tue mit mir das,
was mit deiner Barmherzigkeit würdig ist, und nicht das, was
mit meinen Taten würdig ist."
Allahuma inni asaluka bi haqqi Fatimata wa
abiha wa ba’liha wa baniha wa sirril mustaudihi fiha, an
tusalli ala muhammadin wa aali muhammad, wa an taf’al bi aa
anta ahlu, wa la taf’al bi ma ana ahlu.
Dieses Bittgebet brachte mir von beiden Seiten sowohl mein
Vater und als auch mein Lehrer Scheich Muhammad Husain
Schirazi bei. Er erzählte diese authentische Erzählung von
Sayyid Murtadha Kaschmiri von
Ibn Tawus von den Heiligen
Imamen (a.).
8. O mein Sohn, in der
Verneigung [ruku], insbesondere im letzten
Gebetsabschnitt [raka], nach der
Lobpreisverlesungen [dhikr], rezitiere das
Segnungs-Bittgebet [salawat] auf folgende Weise: "Allahumma
salli ala Muhammadin wa aali Muhammad wa taraham ala adschizna
wa aghizna bihaqqihim. (Allah unser, segne Muhammad und die
Familie Muhammads und begnade unser Altern und unsere Alten)
9. Rezitiere stets den
Lobpreisungskranz [tasbih] unserer Unrecht zugefügten
Großmutter
Fatima Zahra (a.). Dieser Lobpreisung
Fatimas [tasbihat-ul-Fatima] eignet sich nicht nur für die
Rezitation nach den
Ritualgebeten, vielmehr sollte es ständig rezitiert
werden.
10. O mein Sohn, es gibt eine denkwürdige
Rede von Sayyida Fatima (a.), die sie in der
Prophetenmoschee vor der
Umma gehalten hat. Selbst die (Groß-)Gelehrten und
befähigten Sprachwissenschaftler sind daran gescheitert sie
vollständig zu verstehen. Denke tiefsinnig über ihre Worte
nach und versuche sie zu verstehen.
11. Analysiere und erforsche die berühmte Predigt des
Befehlshabers der Gläubigen und dem Führer der
Unterdrückten (a.) namens
al-Schiqschiqiyya.
12. Ich betone es ausdrücklich nie das
Nachmitternachtsgebet zu unterlassen. Tue
Buße [tauba] in den frühen Morgenstunden.
13. Sei sanft und gnädig zu den Armen und Bedürftigen, und
vor allen Dingen kümmere dich um die Schüler und Studenten des
Islam.
14. Ziehe Nutzen für dich von den Segnungen der
Besuche [ziyara] der heiligen
Ahl-ul-Bait (a.). Erreiche die Orte, in denen sie begraben
liegen und nachdem du die Begrüßung rezitiert hast, bereue und
sprich
Bittgebete - in diesen Taten gibt es unzähliges Nutzen.
15. O mein Sohn, betrachte deine Zeit im Leben als
wertvoll, und verschwende sie nicht mit nutzlosen Gesprächen.
ALLAH, der Erhabene ist sehr stark unzufrieden mit
Jugendlichen, die ihre Zeit verschwenden.
16. Ich habe Erde von den Gräbern der heiligen
Ahl-ul-Bait (a.), den heiligen
Imamen (a.), den Kindern, ihren Gefährten, und den frommen
Gelehrten in einer kleinen Tasche gesammelt. Begrabe sie mit
mir in meinen Grab, so dass ich gesegnet bin.
17. Und legt auch die schwarze Kleidung in mein Grab,
welche ich während der Trauerzeit an die Kinder des heiligen
Propheten (s.) in den Monaten
Muharram und
Safar trug.
18. Nachdem ihr mich in das
Leichentuch gewickelt habt, legt auf meine Brust das (Stoff-)Taschentuch,
mit dem ich früher beim Trauern an meinen Großvater
Husain (a.) meine Tränen weg gewischt habe.
19. O mein Sohn, bleibe stets in einem
reinen Zustand. Durch diese Handlung bleibt die Seele
eines
Menschen zufrieden und frei von Kummer.
20. Nach meinem Tod, verrichtet die
Pilgerfahrt [hadsch] und den
Besuch [ziyara] zum Grab des heiligen
Propheten (s.) in meinem Namen. Mein ganzes Leben lang
sehnte ich mich danach dies zu tun, doch wegen der Not konnte
ich nicht hingehen. Besucht ebenso in meinem Namen die
heiligen Stätten im
Irak. Für diese beiden guten Taten habe ich nichts, außer
einige Bücher übrig. Ich hoffe, dass meine Kinder es von ihrem
eigenem Geld zahlen werden und diese Güte für mich tun. Mein
Herr ist mein Zeuge, dass ich weder einen Zoll an Land
besitze, noch ein Vermögen von jeglicher Art.
21. O mein Sohn, wenn möglich, nutzt ein wenig von eurem
Vermögen als
Radd al-Madhaalim in meinem Namen, falls ich einige
Abgaben nicht bezahlt habe.
22. O mein Sohn, fragt jeden Donnerstagabend nach jemanden,
der zu meinem
Grab kommen kann und mir über das Leid von
Imam Husain (a.) verliest.
23. Wenn meine Leichenbahre getragen wird, verkündet den
Menschen, dass wenn ich irgendjemandem noch irgendwas schuldig
bin, so sollen mir vergeben, noch bevor ich begraben werde.
24. Jeden Donnerstagabend sollten meine Söhne zu meinem
Grab kommen, aus dem
Heiligen Quran rezitieren und dem Gedenken an
Imam Husain (a.) mit zuhören.
25 Der
Lobpreisungskranz [tasbih], der aus der Erde von
Kerbela hergestellt wurde, mit dem ich immer Reue
rezitiert habe, soll mit mir begraben werden.
und der Friede sei mit Euch.